Stärkung von Unternehmerinnen auf ihrem Integritätsweg

18.03.2021

Brasilien, online

Advisory Group Brazil paves the way for a sustainable future of the initiative

Aufgrund von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und daraus resultierenden Einschränkungen, stellen Frauen eine vulnerable Gruppe dar. Dies zeigt sich beispielsweise im eingeschränkten Zugang zu angemessener Beschäftigung, höheren Gehältern, politischer Teilhabe und Entscheidungsfreiheit. Soziale und kulturelle Barrieren können auch Unterschiede in der Einstellung von Frauen und Männern gegenüber Korruption, der Schwere von Korruption und Strategien zu ihrer Bekämpfung bestimmen. Die Allianz für Integrität bietet deshalb verschiedene Formate an, in denen Unternehmerinnen mit dem notwendigen Rüstzeug ausgestattet werden, um Korruption wirksam entgegenzutreten. Neben verschiedenen Austauschformaten, wie beispielsweise dem Integrity Coffee in Mexiko und Kolumbien, ist ein zentraler Bestandteil das speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmerinnen ausgerichtete DEPE (De Empresas para Empresas – von Unternehmen für Unternehmen) Korruptionspräventionstraining. Nach der erfolgreichen Pilotierung in Mexiko wurde das Training anlässlich des Internationalen Weltfrauentags nun erstmals in Brasilien durchgeführt. An der ersten Ausgabe nahmen fünfundzwanzig Geschäftsfrauen aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und verschiedenen Branchen teil.

Das vierteilige Trainingsprogramm wurde von Marcia Muniz, Leiterin der Rechtsabteilung von Cisco Brasilien, Maria Victoria Perottino, Spezialistin für Governance, Risiko und Compliance bei Unimed-BH, Marina Nicolosi, Compliance-Spezialistin, und Michelle Khairalla, Vertreterin von DHL, geleitet. Neben den verschiedenen Facetten von Korruption lernten die Teilnehmerinnen in interaktiven Rollenspielen, wie sie sich in Dilemma-Situationen richtig verhalten und welche Maßnahmen sie ergreifen können, um Korruption in ihrem Unternehmen effektiv vorzubeugen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Themen Geldwäsche- und Terrorismusprävention.

Korruptionsprävention beginnt stets im Unternehmen selbst. In Anlehnung an das UN Global Compact Management Modell erarbeiteten die Teilnehmerinnen daher die sechs Schritte, die zur Implementierung eines effektiven Compliance-Management-Systems notwendig sind: Selbstverpflichtung, Risikomanagement, Entwurf, Umsetzung, Prüfung und Verbesserung, sowie Berichterstattung. Das zyklische Modell illustriert, dass Korruptionsprävention keinen abgeschlossenen Prozess darstellt, sondern kontinuierliches Engagement erfordert. Compliance-Mechanismen müssen ständig überprüft, verbessert und an sich ändernde Bedingungen angepasst werden.

Jeder der sechs Schritte wurde mit praktischen Beispielen und interaktiven Übungen unterlegt, um den Teilnehmerinnen Orientierung auf ihrem eigenen Integritätsweg zu geben.

Im Rahmen des Trainingsprogramms hielt Ana Thelbia Marinho, Geschäftsführerin der Nichtregierungsorganisation Humana und ehemalige DEPE-Trainerin, einen Vortrag über den Zusammenhang zwischen Gender und Korruption. Sie betonte besonders die Bedeutung der Debatte für KMU und Unternehmerinnen: „Unternehmerinnen, die ihre Prozesse stärken und ihre Integritätsstandards auf das höchste Niveau heben möchten, müssen verstehen, wie sie von Korruption in ihren verschiedenen Formen betroffen sind. Trainings wie das DEPE-Korruptionspräventionsprogramm sind für Frauen wichtig, um gemeinsame Strategien zur Korruptionsbekämpfung zu erarbeiten und umzusetzen“, betonte sie.

Neben geschlechtsspezifischen Aspekten behandelte das Trainingsprogramm auch den zunehmenden Trend zur Digitalisierung, der durch die Pandemie weiter vorangetrieben wird. Eng mit diesem Thema verknüpft ist der Schutz von persönlichen Daten. Um dieses Problem anzugehen, hat die brasilianische Regierung das Allgemeine Datenschutzgesetz (LGPD) verabschiedet, das den Umgang mit persönlichen Daten durch natürliche oder juristische Personen des öffentlichen oder privaten Rechts regelt. Ziel des Gesetzes ist es, die Grundrechte auf Freiheit und Privatsphäre zu schützen. Die teilnehmenden Frauen wurden mit den Details des Gesetzes vertraut gemacht und lernten, wie sie ihre Geschäftsprozesse anpassen können, um den gesetzlichen Rahmen einzuhalten.

Das DEPE-Korruptionspräventionstraining für Unternehmerinnen ist Teil einer Reihe von Trainings, die auf die Bedürfnisse bestimmter Branchen und Zielgruppen zugeschnitten sind. „Es war eine tolle Erfahrung, sich mit anderen Unternehmerinnen zu diesem Thema auszutauschen und zu spüren, dass wir alle im selben Boot sitzen. Ich werde diesen Impuls mitnehmen, da ich jetzt umso mehr verstehe, dass wir unsere Kräfte bündeln müssen, um echten Wandel herbeizuführen“, so eine der Teilnehmerinnen. Weitere Trainings der Allianz für Integrität finden Sie auf der Website.

Autorin: Andrea Mesquita

 

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