Regionale Aktivitäten Lateinamerika
Länderprofil Brasilien
Länderprofil Chile
Länderprofil Ecuador
Länderprofil Mexiko
Länderprofil Paraguay
Regionalprofil Lateinamerika

Länderprofil Brasilien

Brasilien

Brasilien ist mit über 207,7 Millionen Einwohnern das größte Land Südamerikas und wurde von der Weltbank dem oberen Segment der mittleren Einkommensgruppe zugeordnet. Das Land ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1.796.186,59 Millionen US$ die neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt und macht damit fast die Hälfte der gesamten lateinamerikanischen Wirtschaft aus.

In dem letzten Corruption Perception Index (2018) von Transparency International belegte Brasilien Platz 105 von 180 Ländern. Im Vergleich zum Jahr 2017 (Platz 96/176) ist hier ein Anstieg in der wahrgenommenen Korruption sichtbar, was die Herausforderung in Bezug auf Korruption in Brasilien verdeutlicht. Die Ergebnisse des Global Corruption Barometers 2017 von Transparency International zeigen, dass die Mehrheit der befragten Brasilianerinnen und Brasilianer (83%) sich zur Bekämpfung von Korruption bemächtigt fühlen, während 78% der Befragten empfanden, dass das Ausmaß von Korruption über die letzten 12 Monate zugenommen hat. Darüber hinaus sagten über 74% der Befragten aus, dass es gesellschaftlich akzeptiert sei, einen Korruptionsfall zu melden.

Brasilien hat verschiedene Konventionen ratifiziert, darunter die Antikorruptionskonvention der OECD, die Konvention gegen Korruption der Vereinten Nationen (UNCAC), das interamerikanische Übereinkommen gegen die Bestechlichkeit und das Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen transnational organisierte Kriminalität.

Darüber hinaus ist Brasilien bekannt für seine sehr starke und solide Rechtsgrundlage zu Korruptionsprävention, dies gilt insbesondere für die Bestimmungen im brasilianischen Strafgesetzbuchs. Ferner wurde 2014 in Brasilien ein Antibestechungsgesetz verabschiedet (Clean Company Act (12846/2013)), das Unternehmen haftbar macht für Bestechungsversuche der öffentlichen Verwaltung. Darüber hinaus wurde im November 2017 das Dekret 9203 veröffentlicht, das Bundesbehörden dazu verpflichtet, verbindliche Complianceprogramme einzuführen. Zusätzlich zählt die Regierung Brasiliens zu den Gründern der Open Government Partnership (OGP), einer multilaterale Initiative, die das Ziel verfolgt, Regierungen zur Förderung von Transparenz und Korruptionsbekämpfung zu verpflichten.

Das Instituto Ethos ist Brasiliens führende Organisation hinsichtlich Corporate Social Responsibility und bekannt für Kampagnen zu Antikorruption und Bestechung. In Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen hat das Instituto Ethos den Business Pact for Integrity and Against Corruption eingeführt, der mittlerweile über 500 Unternehmen verpflichtet hat die betreffenden Richtlinien und Prozesse einzuhalten, die Korruptionsprävention fördern sollen. Das lokale Komitee von Transparency International, Transparência Internacional, leitet verschiedene Antikorruptionsprojekte und fungiert ähnlich einem Beratungsorgan für die bundesstaatlichen und staatlichen Regierungsinstitutionen.

Korruptionsskandale in Brasilien haben in der Vergangenheit wiederholt massive öffentliche Demonstrationen ausgelöst, die wiederum zu einer hohen medialen Aufmerksamkeit führten. Dies ist ebenfalls wegweisend für die Privatwirtschaft, in der das Bewusstsein der Relevanz von Transparenz und Integrität geschärft wird.

 

auf einen blick

Bevölkerung:

212,559 Millionen Einwohner

Pro Kopf BIP:

6,796 US$ (2020)

Regierungsform:

Präsidiale Föderative Republik

TI CPI Platz:

94/180 (2020)

BIP:

1,445 Billionen (2020)

Ergebnis:

38/100 (2020)
 
 

Die Allianz für Integrität in Brasilien

 
 

Die Allianz für Integrität ist seit 2014 in Brasilien aktiv. Das Büro der Allianz für Integrität in Brasilien befindet sich in São Paulo, einer Stadt mit über 12 Millionen Einwohnern, die oft als Schmelztiegel beschrieben wird und die Finanzhauptstadt des Landes darstellt.
Die lokale Advisory Group wurde im Mai 2016 offiziell gegründet und setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

  • Privatsektor: Banco do Brasil, SAP Brasil, Natura, LATAM Airlines, Magazine Luiza und Cisco
  • Öffentlicher Sektor: Controladoria-Geral da União (CGU; Oberster Rechnungshof der Union)
  • Zivilgesellschaft: IInstituto Ethos, Instituto Compliance Rio – ICRio
  • Forschung: Instituto Presbiteriano Mackenzie

Das DEPE Compliance-Training wurde von Enccla als wirksame Maßnahme zur Korruptionsprävention anerkannt. Enccla ist die Nationale Strategie gegen Korruption und Geldwäsche und besteht aus mehr als 64 Einrichtungen des öffentlichen Sektors aus Brasilien. Im Jahr 2017 wurde die Allianz für Integrität von Enccla eingeladen als Gast an der Aktion 06 - Primärprävention gegen Korruption teilzunehmen.

Die Allianz für Integrität wurde zudem vom Landwirtschaftsministerium in Brasilien eingeladen, dem Management Komitee des Agro + Integrity Siegels beizutreten.

Länderprofil Chile

Chile

Die chilenische Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte bei der Bewältigung ihrer makroökonomischen Herausforderungen erzielt. Die Anpassung der Inlandsnachfrage hat sich fortgesetzt, und die Inflation ist rückläufig, obwohl sie nach wie vor über dem angestrebten Ziel liegt. Gemäß Angaben der Weltbank ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der ersten Jahreshälfte 2023 um einen Prozentpunkt gesunken. Dies ist vor allem auf die zeitlich verzögerten Auswirkungen der haushaltspolitischen Straffungsmaßnahmen von 2022 zurückzuführen, die als Reaktion auf die einmaligen Ausgaben im Jahr 2021 ergriffen wurden. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte.

Die Armut (Menschen mit weniger als 6,85 Dollar pro Tag) ging von 8 Prozent im Jahr 2020 auf 4,8 Prozent im Jahr 2022 zurück. 2022 lag die Einkommensungleichheit, gemessen am Gini-Koeffizienten bei 0,43. Die Benachteiligungen in nichtmonetären Bereichen, wie Gesundheit und soziale Sicherheit, haben jedoch im Vergleich zu 2020 zugenommen. Das reale BIP wird Berechnungen zufolge 2023 um 0,4 Prozentpunkte sinken und mittelfristig zu einer Trendwachstumsrate von 2 Prozent zurückkehren. Die Armut wird schätzungsweise um 0,4 Prozentpunkte zunehmen und im Jahr 2023 bei 5,2 Prozent liegen, während der Gini-Koeffizient bei 0,43 bleiben wird.

Im Kampf gegen Korruption hat Chile wichtige Schritte unternommen, darunter die Schaffung von Institutionen, die sich der Korruptionsprävention und -bekämpfung widmen. Diese Institutionen arbeiten eng mit der Regierung, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft zusammen. Der chilenische Rechtsrahmen sieht auch strafrechtliche Sanktionen für Korruptionshandlungen und verwaltungsrechtliche Verantwortlichkeiten für juristische Personen vor, die an Korruption, Geldwäsche und anderen ähnlichen Straftaten beteiligt sind.

Advisory Group Chile, April 2023
Advisory Group Chile, April 2023

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich Chile als regionaler Vorreiter in Sachen Transparenz und Korruptionsbekämpfung etabliert. Dabei hat sich das Land verpflichtet, Korruption durch fortschrittliche Gesetze, Anti-Kartell-Politik und Bemühungen, politische Akteure angemessen zur Rechenschaft zu ziehen, zu bekämpfen.

Chile hat mehrere internationale Konventionen zur Korruptionsbekämpfung ratifiziert und damit sein Engagement in diesem Bereich unter Beweis gestellt.

Chile wurde 2010 als erstes südamerikanisches Land Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Dieser Beitritt markierte einen Meilenstein in Chiles Engagement für eine solide und transparente Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die OECD würdigte Chiles Bemühungen zur Förderung eines nachhaltigen Wachstums und zur Bekämpfung der Korruption, was die Position des Landes auf der internationalen Wirtschaftsbühne stärkte. Seitdem arbeitet Chile weiterhin partnerschaftlich mit der OECD zusammen, um seine Standards und Politiken aufrechtzuerhalten und zu verbessern und so zur Entwicklung und Stabilität des Landes beizutragen.

In Chile führt die Allianz für Integrität verschiedene Aktivitäten im Zusammenhang mit Integrität und Korruptionsbekämpfung in Zusammenarbeit mit der Regierung, der internationalen Zusammenarbeit und der Zivilgesellschaft durch. Transparenz und Integrität sind Schlüsselelemente in den Bemühungen zur Verbesserung der Regierungsführung und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.

Sechstes "International Anti-Corruption Seminar of the Comptroller General of the Republic and Alliance for Integrity"
Sechstes "International Anti-Corruption Seminar of the Comptroller General of the Republic and Alliance for Integrity"
 

auf einen blick

Bevölkerung:

19,961 Millionen

Pro Kopf BIP:

15.355 (US$ 2022)

Staatsform:

Präsidialrepublik

TI CPI Platz:

27 /180 (2022)

BIP:

301,02 Milliarden US$ (2022)

Ergebnis:

67 /100 (2022)
 
 

Die Allianz für Integrität in Brasilien

 
 

Die Allianz für Integrität ist seit 2016 in Chile aktiv. Die Aktivitäten werden gemeinsam mit dem Implementierungspartner, der Deutsch-Chilenischen Industrie- und Handelskammer (AHK Chile), durchgeführt.

Auch in den regionalen Arbeitsgruppen der Allianz für Integrität ist das chilenische Netzwerk mit Partnern, DEPE-Trainern und Compliance-Beauftragten aus einer Vielzahl von Unternehmen vertreten.

Im April 2023 wurde der Beratergruppe der Allianz für Integrität in Chile gegründet, der sich aus Vertretern der folgenden Organisationen zusammensetzt:

  • Fundación Libera
  • Chile Transparente
  • Contraloría General de la República
  • Gobierno Metropolitano de Santiago
  • Metro
  • SAP
  • Siemens S.A.
  • ENEL Chile
  • Cámara de Comercio de Santiago
  • CAP S.A.

LÄNDERPROFIL ECUADOR

Ecuador

Ecuador ist das Land mit der größten biologischen Vielfalt pro Quadratkilometer in Lateinamerika. Ecuador wird vom Äquator und den Anden durchzogen und besteht aus vier Regionen: dem Amazonas-Regenwald, den Bergen, der Pazifikküste und den berühmten Galapagos-Inseln, die Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie inspiriert haben.

Die ecuadorianische Wirtschaft hat seit der Dollarisierung im Jahr 2000 ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet. Bis 2014 war es eines der Länder mit dem höchsten Anstieg bei den öffentlichen Investitionen und der größten Reduzierung von Armut und Ungleichheit in der Region. Ecuador zählt zu weltweit führenden Erzeugern und Exporteuren von Bananen, Garnelen, Blumen und Kakao, verfügt über große Reserven an nicht erneuerbaren natürlichen Ressourcen und ist durch ein Exportmodell gekennzeichnet, das weitgehend auf dem Export von Rohstoffen und Öl basiert.

Gegenwärtig beeinträchtigen die sinkenden Ölpreise, die Staatsverschuldung und die COVID-19-Pandemie die ecuadorianische Wirtschaft. Im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Volkswirtschaften waren ihre Auswirkungen jedoch gering. Es ist das Land in der Region, das während der Pandemie die meisten Finanzmittel und Investitionen von bilateralen und multilateralen Partnern sowie von internationalen Darlehensgebern erhalten hat.

Ecuador bemüht sich, das Vertrauen der internationalen Märkte in das Land zu stärken und setzt auf die Reaktivierung der heimischen Wirtschaft.

Seit 2018 hat Ecuador eine Reihe von Verhandlungen geführt, um sein Netz von Handelsabkommen zu erweitern: Es wurden Abkommen mit der Europäischen Union und mit dem Vereinigten Königreich geschlossen und Ende 2020 wurde ein Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten in der ersten Phase unterzeichnet. Es ist Mitglied des Entwicklungszentrums der OECD und befindet sich derzeit im Prozess des Beitritts zur Pazifik-Allianz, der Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru angehören.

Korruption ist ein komplexes, multikausales und strukturelles Phänomen, das in Ecuador in hohem Maße wahrgenommen wird. Deshalb hat das Land eine Reihe von Vorschriften, Normen und Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung erlassen. Ecuador hat das Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption (UNCAC) und das Interamerikanische Übereinkommen gegen Korruption (IACAC) ratifiziert. Auf Ersuchen des ecuadorianischen Staates und nach Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen der Republik Ecuador und der Bundesrepublik Deutschland hat die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die Umsetzung des bilateralen Programms Ecuador SinCero eingeleitet, das Korruptionsprävention, Transparenz und Bürgerbeteiligung fördert.

 

AUF EINEN BLICK

Einwohnerzahl:

17,643 Millionen Einwohner

Pro Kopf BIP:

5,600 US$ (2020)

Staatsform:

Präsidialrepublik

TI CPI Platz:

92/180 (2020)

BIP:

98,808 Mrd. US$ (2020)

TI CPI Ergebnis:

39/100 (2020)
 
 

Allianz für Integrität in Ecuador

 
 

Dank der Zusammenarbeit mit dem bilateralen Programm GIZ Ecuador SinCero - Korruptionsprävention, Transparenz und Bürgerbeteiligung - nahm die Allianz für Integrität im November 2020 offiziell ihre Arbeit in Ecuador auf. Die Aktivitäten der Allianz für Integrität in Ecuador werden in enger Zusammenarbeit mit ihrem Partner, dem nationalen Verband der Industriekammern Ecuadors (FEDIN), und anderen relevanten Netzwerkpartnern auf nationaler und subnationaler Ebene durchgeführt.

Ecuador ist auch in den regionalen Arbeitsgruppen der Allianz für Integrität durch PartnerInnen, TrainerInnen und Compliance-Beauftragte aus einem breiten Spektrum an relevanten Unternehmen des Landes vertreten, von denen die meisten regional oder weltweit präsent sind.

Im November 2020 wurde das Beratungsgremium der Allianz für Integrität in Ecuador eingerichtet. Er setzt sich aus VertreterInnen der folgenden Organisationen zusammen:

  • Privatsektor: Federación Nacional de Cámaras de Industrias del Ecuador (FEDIN), Comité Empresarial Ecuatoriano, Cámara de Industrias y Producción (CIP), ProCredit Bank Ecuador (vertritt auch die AHK Ecuador), SERTECPET S.A.
  • Zivilgesellschaft: Consorcio Ecuatoriano de Responsabilidad Social Empresarial (CERES Ecuador), Global Compact Ecuador, Fundación Esquel.
  • Universitäten: Ecuadorianisches Exzellenzzentrum für Korruptionsbekämpfung (CEEA).
  • Öffentlicher Sektor: Drei Mitglieder aus Organisationen des öffentlichen Sektors werden demnächst dem Beirat beitreten.

Länderprofil Mexiko

Mexiko

Als zweitgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas und als wichtiger Exportpartner der Region, spielt Mexiko eine zentrale wirtschaftliche und politische Rolle in Lateinamerika und der Karibik. Das Land ist für ausländische Investoren mit 33.930 Mio. USD durch ausländische Direktinvestitionen im Jahr 2016 sehr attraktiv.

Korruption ist jedoch nach wie vor ein erhebliches Risiko für Unternehmen, die in Mexiko tätig sind. Die Kosten für die Geschäftsführung in Mexiko sind höher als in anderen Ländern der Region und der Mangel an Transparenz im Justizwesen begrenzt die Wettbewerbsfähigkeit des Marktes. Die Gerichts- und Polizeibehörden des Landes sowie die Registrierungsprozesse von Unternehmen werden häufig durch Korruption negativ beeinflusst. Organisierte Kriminalität ist nach wie vor ein sehr problematischer Faktor für Unternehmen und verursacht hohe Kosten. Die Einhaltung von Beschaffungsvorschriften wird nicht immer gewährleistet und Korruption ist ein weitreichendes Problem - trotz diverser Gesetze, die Interessenkonflikte, Ausschreibungsverfahren und Sperrlisten von Unternehmen abdecken.

Trotz eines starken rechtlichen Rahmens - Korruption wird nach dem Strafgesetzbuch, den Gesetzen zur Verantwortung Bundesstaatlicher Beamter, Geldwäscherei, öffentlicher Anschaffung sowie des öffentlichen Dienstes, unter Strafe gestellt – wird die Gesetzgebung zur Korruptionsprävention nicht effektiv durchgesetzt. Nichtsdestoweniger postuliert das Land ein großes Interesse an der Korruptionsbekämpfung, insbesondere im Bereich des öffentlichen Auftragswesens, der Überwachungsprozesse und im Gesundheitssektor.

Um die Möglichkeiten für Korruption zu reduzieren, hat die mexikanische Regierung die Website des Sekretariats der Wirtschaft eingeführt, die Informationen und Formulare in Bezug auf Investitionen und Handel veröffentlicht. Eine weitere Website für das öffentliche Beschaffungswesen, Compranet, soll die Transparenz in der Regierung erhöhen und die Häufigkeit von Bestechungen verringern. Außerdem wurde ein spezielles Due-Diligence Instrument für Unternehmen entwickelt, um die Korruptionsrisiken in Mexiko zu reduzieren. Im Jahr 2016 wurde mit der Verabschiedung der Verfassungsreformen zur Korruptionsbekämpfung, das Nationale Antikorruptionssystem (SNA) des Landes ins Leben gerufen, welches einen historischen Schritt im Kampf gegen die Korruption darstellt. Das SNA ist eine Koordinierungsstelle zwischen den Bundes- und Kommunalbehörden, die für Prävention, Aufdeckung und Sanktionierung von Verwaltungsaufgaben und Korruptionshandlungen sowie für die Kontrolle öffentlicher Ressourcen zuständig ist. Bürger können sich durch ein Komitee an SNA beteiligen. Mexiko hat die Transparenzstandards für das öffentliche Beschaffungswesen durch die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftskooperation (APEC) übernommen. Mexiko hat das Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption (UN-CAC) ratifiziert und das OECD-Übereinkommen zur Bekämpfung der Bestechung unterzeichnet.

Die Regierung hat Tramitanet (auf Spanisch) gegründet, um die elektronische Verarbeitung von Transaktionen innerhalb des bürokratischen Apparats zu ermöglichen und dadurch das Risiko von Bestechung aktiv zu reduzieren. Organisationen wie die Iniciativa Latinoamericana por los Datos Abiertos, Banco Interamericano de Desarrollo, die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL), sowie die G20 zusammen mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) engagieren sich im Kampf gegen die Korruption. Es existieren auch zahlreiche Initiativen der Zivilgesellschaft, z.B. "Torre de Control", das Bürgerwerkzeug "ContratoBook", die mobile App "Escudo Ciudadano". und "Mexicanos contra la Corrucción e Impunidad" (MCCI).

 

auf einen blick

Bevölkerung:

128 Millionen Einwohner

Pro Kopf BIP:

8,346 US$ (2020)

Regierungsform:

Präsidiale Republik

TI CPI Platz:

124/180 (2020)

BIP:

1,076 Billionen US$ (2020)

Ergebnis:

31/100 (2020)
 
 

Die Allianz für Integrität in Mexiko

 
 

Die Allianz für Integrität hat im April 2017 begonnen in Mexiko zusammen mit seinen Implementierungspartnern verschiedene Aktivitäten zu entwickeln und durchzuführen. Seit September 2017 existiert das Regionalbüro in Mexiko-Stadt, welches die dortige Präsenz konsolidiert hat.

Es existieren sowohl eine Arbeitsgruppe lokaler Trainer des DEPE Korruptionspräventionsprogramms, als auch eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe, um den ¡No eXcuses! - Leitfaden an den lokalen Kontext anzupassen.

Die lokale Advisory Group wurde im Dezember 2018 offiziell gegründet und setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

  • Privatsektor: Grupo Bimbo, Confederación Patronal de la República Mexicana (COPARMEX), Consejo Coordinador Empresarial (CCE),
    Covestro, Siemens Mexico, Grupo Toks, Vesta Inmobiliaria
  • Zivilgesellschaft: Centro de Responsabilidad Social para el Desarrollo Sostenible Persé (Fechac), Comité de Participación Ciudadana del Sistema Nacional Anticorrupción (CPC), Mexicanos Contra la Corrupción y la Impunidad (MCCI)
  • Internationale Organisationen: United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC)
  • Forschung: Universidad Anáhuac México

Länderprofil paraguay

Mexiko

In den letzten zwei Jahrzehnten hat Paraguays Wirtschaftswachstum von vorteilhaften Handelsbedingungen und einer stabilen makroökonomischen Politik profitiert, die auch institutionelle Reformen wie Inflationsziele und Gesetze zur Haushaltsverantwortung umfasste. Jedoch haben Faktoren wie ungünstige Witterungsbedingungen, schlechte Leistungen der Handelspartner und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie das Wachstum beeinträchtigt. Dies führte dazu, dass das durchschnittliche jährliche BIP von 4,4 Prozent (2003 – 2018) auf 0,7 Prozent (2019 – 2022) zurückging. Das Jahr 2022 schloss mit einem Rückgang von 0,3 Prozent ab. Für 2024 wird eine verbesserte wirtschaftliche Lage mit einem geschätzten Wachstum von 3,8 Prozent prognostiziert.

Die Armutsquote, die einen Höchststand von 19 Prozent erreichte, hat sich auf das Niveau vor der Pandemie zurückentwickelt. Dennoch stieg die extreme Armut von 4,1 Prozent (2021) auf 5,2 Prozent (2022) an. Dies ist auf Dürre, hohe Inflation (9,8 Prozent) und Kürzungen der Wirtschaftshilfe für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen im Zusammenhang mit der Pandemie zurückzuführen. Für den Zeitraum 2024 bis 2025 wird in Abhängigkeit von den internationalen Preisen für Kraftstoffe und Lebensmittel ein Rückgang der durchschnittlichen Inflationsrate erwartet.

Trotz der makroökonomischen Stabilität sieht Paraguay sich mit Herausforderungen konfrontiert. Das Human Capital Project der Weltbank weist darauf hin, dass ein im Jahr 2020 geborenes Kind vor der Pandemie bei vollem Zugang zu Gesundheit und Bildung nur 53 Prozent seiner potenziellen Produktivität erreichen würde, was unter dem regionalen Durchschnitt in Lateinamerika liegt. Das Land ist zudem sehr anfällig für die negativen Folgen der Klimakatastrophe, weshalb strukturelle Veränderungen notwendig sind, um die Produktivität und Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Dies verdeutlicht die Bedeutung der Stärkung der Regierungsführung, der Durchsetzung von Vorschriften, der Investition in Humankapital und Infrastruktur sowie der gerechten und effizienten Generierung inländischer Einnahmen.

Im Corruption Perceptions Index für das Jahr 2023 hat Paraguay 28 Punkte erhalten und liegt damit auf Platz 137 von 180 Ländern. Dieses Ergebnis spiegelt eine sehr hohe Korruptionswahrnehmung unter den Einwohner*innen des Landes wider.

In den letzten fünf Jahren hat sich die Wahrnehmung von Korruption im öffentlichen Sektor durch die Bürger*innen verschlechtert, was mit einem Rückgang in der internationalen Rangliste einherging. Die Zusammenarbeit zwischen Regierung, internationaler Gemeinschaft und Zivilgesellschaft im Bereich Integrität und Korruptionsbekämpfung bleibt unerlässlich, um die Regierungsführung zu verbessern und eine nachhaltige Entwicklung Paraguays zu fördern.

 

auf einen blick

Bevölkerung:

7.466.030 (2023) 

Pro Kopf BIP:

7.162 (2023)

Regierungsform:

Repräsentative, partizipative und pluralistische Demokratie 

TI CPI Platz:

136/180 (2023)

BIP:

44.142 Million USD (2023)

Ergebnis:

28/100 (2023) 
 
 

Die Allianz für Integrität in paraguay

 
 
Die Allianz für Integrität ist seit 2016 in Paraguay aktiv. Als nationales Netzwerk verfügt sie über ein Team von mehr als 40 Trainern und Expert*innen für Ethik, Integrität und Compliance. Bis 2023 sollen mehr als 225 kleine und mittlere Unternehmen in Korruptionsprävention geschult werden.

Seit 2023 arbeitet die Allianz für Integrität mit dem paraguayischen Verband für Compliance (APAC) als National Hub zusammen. Eine Beratungsgruppe aus Mitgliedsinstitutionen aus dem öffentlichen und privaten Sektor, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft befindet sich im Aufbau.

RegionalProfil LATeINaMERika

Brazil

In Lateinamerika wird die wahrgenommene Korruption laut internationaler Studien sehr hoch bemessen. Der Corruption Perception Index 2018 von Transparency International zeigt, dass von den Ländern, in denen die Allianz für Integrität aktiv ist, nur Chile und Uruguay einen Score von über 67 von 100 erzielt haben (0 sehr korrupt, 100 nicht korrupt). Außer Argentinien erreichen die übrigen Länder (Brasilien, Kolumbien, Mexiko und Paraguay) nicht einmal 40 Punkte.

Demzufolge stellt Korruption in Lateinamerika nach wie vor eine sehr große Herausforderung dar, wobei das Korruptionsniveau und die Korruptionspräventionsmaßnahmen von Land zu Land variieren.

Die aktuellen Korruptionsskandale führten in der Region jedoch zu einem zunehmenden öffentlichen Bewusstsein und zu einer Mobilisierung, was die Aufmerksamkeit der Politik und des Privatsektors nach sich zog. In einigen Ländern bewirkte dies einen Wechsel in der Legislative und die Bildung von Kontrollorganen.

 
 
 

Die Allianz für integrität ist neben Brasilien und mexiko in fünf Ländern der REgion tätig:

Argentinien

 
 
Argentina

Argentinien ist nach Brasilien die zweitgrößte Volkswirtschaft in Südamerika. Nach dem aktuellen Regierungswechsel durchläuft Argentinien einen tiefgreifenden Wandel hinsichtlich der Korruptionsbekämpfung. Die 2015 in das Amt berufene neue Direktorin des Anti-Korruptionsbüros (Oficina Anticorrupción), hat sich dazu verpflichtet einen neuen Gesetzentwurf in den Kongress einzubringen, um auf das Problem unterschlagener Vermögenswerte einzugehen.

 
 

Auf einen blick

Bevölkerung:

43,847.43 Millionen Einwohner

Pro-Kopf-BIP:

12,440.3 US$ (2016)

Regierungsform:

Präsidentielle Demokratie

TI CPI Platz:

85/180 (2018)

BIP:

545,476.10 Millionen US$ (2016)

Ergebnis:

40/100 (2018)

Chile

 
 
Chile

Chile ist eines der Länder Lateinamerikas, die am wenigsten mit Korruptionsproblemen kämpfen müssen. Um dies zu erreichen hat Chile exemplarische Schritte der Korruptionsprävention unternommen, wie beispielsweise den Ausbau starker Rechtsvorschriften und den Aufbau stabiler und transparenter Institutionen, welche sowohl die Unternehmensgründung fördern, als auch effektive Maßnahmen etablieren, um korrupte Praktiken zu untersuchen und zu ahnden. Die prosperierende Volkswirtschaft Chiles basiert zu einem Großteil auf dem Bergbau.

auf einen Blick

Bevölkerung:

17,909.75 Millionen Einwohner Pro-Kopf-BIP: 8,123.2 US$ (2016)

Regierungsform:

Präsdientielle Demokratie

TI CPI Platz:

27/180 (2018)

BIP:

247,027.91 Millionen US$ (2016)

Ergebnis:

67/100 (2018)

Kolumbien

 
 
Colombia

Kolumbien, dessen Volkswirtschaft in den vergangenen Jahren ein schnelles und nachhaltiges Wachstum verzeichnen konnte, hat im Rahmen der im Jahr 2014 verabschiedeten Transparenz Rechtsvorschriften eine öffentliche Anti-Korruptionsagenda und das Zugangsrecht auf öffentliche Informationen etabliert. Dies soll die Entwicklung von Werkzeugen und Mechanismen erleichtern, höhere Transparenz Niveaus fördern und somit Korruptionsrisiken mindern.

 
 

auf einen blick

Bevölkerung:

48,653.42 Millionen Einwohner

Pro-Kopf-BIP:

5,805.6 US$ (2016)

Regierungsform:

Präsidentielle Demokratie

TI CPI Platz:

99/180 (2018)

BIP:

282,462.55 Millionen US$ (2016)

Ergebnis:

36/100 (2018)

Paraguay

 
 
Paraguay

Paraguay befindet sich laut dem Corruption Perception Index von Transparency International unter den Ländern mit dem höchsten Niveau an wahrgenommener Korruption in Lateinamerika. Dies zeigt die große Herausforderung auf, vor der Paraguay steht und die Notwendigkeit der Allianz für Integrität ein höheres Transparenz Niveau zu fördern. Auch wenn das Land über strenge Gesetze im Bezug auf Compliance und Korruptionsprävention, wie beispielsweise das Gesetz zur Vorbeugung und Unterdrückung rechtwidriger Handlungen zur Legitimation von Geld oder Besitz, verfügt, sind größere Anstrengungen erforderlich, um tiefgreifende Veränderungen zu erreichen.

auf einen blick

Bevölkerung:

6,725.31 Millionen Einwohner

Pro-Kopf-BIP:

4,077.7 US$ (2016)

Regierungsform:

Präsidentielle Republik

TI CPI Platz:

132/180 (2018)

BIP:

27,424.07 Milliarden US$ (2016)

Ergebnis:

29/100 (2018)

Uruguay

 
 
Uruguay

Uruguay hat in der Region das höchste Ergebnis des Transparency International Corruption Perception Index erreicht. Jedoch ist es noch immer weit davon entfernt, frei von Korruption zu sein und Uruguays Regierung setzt sich für eine fortlaufende Verbesserung ein. In diesem Kontext strebt das Land ein höheres Transparenzniveau an und setzt hierfür Ressourcen für effektive Kontroll- und Monitoring-Mechanismen ein.

auf einen blick

Bevölkerung:

3,444.01 Millionen Einwohner

Pro-Kopf-BIP:

15,220.7 US$ (2016)

Regierungsform:

Präsidentielle Demokratie

TI CPI Platz:

23/180 (2018)

BIP:

52,419.72 Millionen US$ (2016)

Ergebnis:

70 /100 (2018)
 
 

Die Allianz für integrität IN LATeinamerika

 
 

Die Allianz für Integrität ist seit 2015 mit ihrem Trainingsprogramm “De Empresas para Empresas” in Lateinamerika aktiv. In Lateinamerika haben wir Büros in Brasilien und Mexiko. In den anderen Ländern in Lateinamerika wird die Arbeit der Allianz für Integrität durch verschiedene lokale Partner durchgeführt.

Die regionale Arbeitsgruppe Lateinamerika besteht aus verschiedenen Partnern und Vertreterinnen und Vertretern aus ganz Lateinamerika. Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig, um ihr Expertenwissen auszutauschen und die Umsetzung von Compliance Maßnahmen auf regionaler Ebene zu fördern.

Seit 2017 bietet die Allianz für Integrität ein Compliancetrainingsprogramm für staatliche Unternehmen an. Seit 2018 tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter staatlicher Unternehmen aus Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Mexiko in einer regionalen Arbeitsgruppe für staatliche Unternehmen zum Thema aus. In ihren Treffen bespricht die Arbeitsgruppe u.a. Best Practices und entwickelt ein Handbuch zu Tools für Integritätsprogramme in staatlichen Unternehmen.

Trainer

Im Rahmen des Train-the-Trainer-Programms konnten bereits einige Trainer ausgebildet werden. 

Arbeitsgruppe

Die regionale Arbeitsgruppe Lateinamerika bringt Compliance-Expert*innen aus verschiedenen Regionen zusammen.

 

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