Im Verlauf einer Steuerprüfung hat Ihre Tochtergesellschaft im Ausland eine Mitteilung über eine Neubewertung erhalten. Es existieren handfeste Argumente, um die vorgeschlagene Steueranpassung anzufechten und diese Frage befindet sich nun mit der Steuerbehörde in der Diskussion. Allerdings zeigt sich der Steuerprüfer im Gegenzug der Zahlung eines Bestechungsgeldes offen, für eine Entlastung oder eine Beilegung der Angelegenheit.
In vielen Ländern sind die steuerlichen Vorschriften, die Unternehmen erfüllen müssen, eines der komplexesten Verfahren und damit besonders korruptionsanfällig.
Wirtschaftsprüfer erpressen von den Steuerzahlern Bestechungsgelder, indem sie das komplexe System mit den oft unklaren Gesetzen, Vorschriften und Verfahren ausnutzen.
Es besteht das Risiko, dass Unternehmen im Ausland dazu gezwungen sind, auf lokale Vermittler zu vertrauen, um das komplexe System verstehen zu können. Dadurch sind sie oftmals unethischen Handlungen ausgesetzt.
Steuermanagement ist ein Bereich hohen Geschäftsrisikos aufgrund weiterer Tatsachen, darunter:
1) Die konkurrierende Steuerhoheit zwischen Kommunen, Bundesstaaten, nationalen Behörden und Ländern stellen ein Erschwernis für die Unternehmen dar, um den richtigen Ansprechpartner auszumachen.
2) Freie Verfügungsgewalt und niedrige Löhne von Steuerbeamten erhöhen ihre Anfälligkeit für Bestechung.
3) Zeit- und kostenintensive Prozesse führen zu korruptem Verhalten, um das Problem schnellstmöglich lösen zu können.
Unternehmen müssen das Steuermanagement aufgrund des erhöhten Risikos, das von diesem ausgeht, in ihr Anti-Korruptionsprogramm integrieren.
Des Weiteren sollten Schutzmaßnahmen in Betracht gezogen werden, um das Korruptionsrisiko zu minimieren, wie beispielsweise:
A tax inspector asks for a “kickback” in exchange for granting a discharge or accepting a settlement in a tax dispute
[RESISIT, Szenario 14]
Professionals as intermediaries
[TI UK HTB, Seite 25]