Unternehmensintegrität und menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in Indien

10.12.2021

Indien, online

HRDD India

Anlässlich des Tages der Menschenrechte organisierte die Allianz für Integrität in Indien eine Gesprächsrunde zum Thema Integrität in der Wirtschaft und menschenrechtliche Sorgfaltspflicht. In jüngster Zeit hat sich der globale Rechtsrahmen zur Förderung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht in Lieferketten verändert. Während einige europäische Länder bereits Gesetze erlassen haben oder dabei sind, dies zu tun, steht in der Europäischen Union ein Beschluss noch bevor. Diese Änderung würde sich letztendlich auch auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Indien auswirken, die entweder bereits Teil der globalen Lieferkette sind oder beabsichtigen, in Zukunft Teil derer zu werden.

Die Allianz für Integrität hat diese Diskussionsrunde mit wichtigen Interessenvertreter*innen organisiert, um zu erörtern, wie sie gemeinsam die KMUs beim Aufbau ihrer Kapazitäten unterstützen und Synergien ausloten können. Zu den Organisationen, die an der Veranstaltung teilnahmen, gehörten Coca-Cola, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die World Benchmarking Alliance, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) Indien, die Deutsch-Indische Handelskammer, Accenture, Business Scouts India und die Responsible MICA Initiative.

Susanne Friedrich, Direktorin der Allianz für Integrität, eröffnete die Diskussion mit einer Vorstellung der Initiative, ihrer Entwicklung im Laufe der Jahre, ihres Auftrags und ihrer Motivation. Während der Sitzung stellten UNDP Indien, Coca-Cola und IGCC-Amfori-Business Scouts die Arbeit vor, die sie bereits zur Unterstützung der Integrität von Unternehmen geleistet haben. Das UNDP hat ein Toolkit speziell für die einzelnen Regionen für die Bewertung der Einhaltung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht entwickelt, während Coca-Cola umfangreich an der Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht gearbeitet hat und sogar über eine eigene Abteilung zur Gewährleistung und Förderung der Menschenrechte verfügt. Darüber hinaus haben IGCC-Amfori-Business Scouts ein Schulungsmodul entwickelt, um Aufmerksamkeit auf das neue deutsche Lieferkettengesetz zu lenken.

Im Anschluss daran fand ein konkreteres Brainstorming in Break-out-Räumen statt, um die Chancen und Herausforderungen zu erörtern, denen sich KMU gegenübersehen, sowie deren Zusammenhang mit dem weltweiten Bedarf, mehr für die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht zu tun. Die Teilnehmenden erörterten auch das Potenzial kollektiven Handelns und ihr Interesse an einer Ausweitung der Zusammenarbeit mit Regierungen und multinationalen Unternehmen sowie mit Zulieferern und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind. Sie bekundeten zudem ihr wechselseitiges Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Regierung, um die Umwandlung des Nationalen Aktionsplans in eine endgültige Fassung voranzutreiben, die dann für konkrete Richtlinien verwendet werden kann.

Die Organisationen schlugen verschiedene Maßnahmen vor, die zwar nicht endgültig sind, jedoch einen Ausgangspunkt für das Forum darstellen. Die teilnehmenden Organisationen waren sich einig, dass solche Diskussionen in regelmäßigen Abständen stattfinden sollten, da konkrete Ideen dazu beitragen, schwammige Diskussionen zu vermeiden und eine Annäherung zu befördern. Bei den nächsten Treffen wollen sie die Branchen definieren, die als besonders gefährdet für Menschenrechtsverletzungen gelten, sowie die Analyse von Risikobewertungen vornehmen. In der Nachbereitung werden Einzelsitzungen in einem lockereren Format abgehalten, um Erfahrungen auszutauschen und eine Liste von Alternativen auszuarbeiten. 

Autorin: Seema Choudhary

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