Internationaler Antikorruptionstag 2023: Allianz für Integrität stärkt weltweit Wirtschaftsethik
28.12.2023
Am 20. Internationalen Antikorruptionstag stand die Rolle des Privatsektors in der Erhaltung von Integrität, besonders in fragilen Kontexten, im Fokus mehrerer Veranstaltungen. Die Allianz für Integrität initiierte und unterstützte diverse Veranstaltungen, um die gemeinsamen Maßnahmen gegen Korruption im Wirtschaftssystem zu bestärken.
Erstmals fand auf der alle zwei Jahre stattfindenden “Conference of the State Parties” (COSP), dem maßgeblichen politischen Entscheidungsgremium des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen Korruption (United Nations Convention Against Corruption, UNCAC), das Private Sector Forum statt. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern organisierte die Allianz für Integrität 12. Dezember 2023 in Atlanta eine Session im Rahmen der COSP am. Die darin besprochenen Inhalte betonten die Relevanz der Einhaltung von Vorschriften durch den Privatsektor zu höherer Integrität in Lieferketten. Führungspersonen multinationaler Unternehmen, von Wirtschaftsverbänden und KMU besprachen Strategien zur Wahrung von Integrität innerhalb und außerhalb ihrer Organisationen. Unter den Redner*innen waren Michael Ortwein, Chief Compliance Officer bei General Motors, Iliana Nuñez, Operations Director bei RIPIPSA, Dr. Jan Sprafke, Chief Compliance and Integrity Officer bei Ericsson, und Lola Adekanye, Programmdirektorin für Afrika bei CIPE.
Darüber hinaus veranstaltete die Allianz für Integrität zum dritten Mal gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Compliance (DICO), dem UN Global Compact Netzwerk Deutschland und Transparency International Deutschland eine hybride Veranstaltung am 8. Dezember. Unter dem Motto “Compliance in a Fragile Context” diskutierte ein Panel internationaler Compliance-Expert*innen innovative Strategien zur Verankerung von Integrität in KMU. Referent*innen waren unter anderem Alexandra Herzog, Vorsitzende von Transparency International Deutschland, Catalina Gomez Garcia, Senior Professional Sustainability and Social Investment bei Frontera Energy Colombia, Markus Bamberger, Chief Compliance Officer bei der Robert Bosch GmbH, Daria Ruban (Koordinatorin des Programms für kollektive Maßnahmen gegen Korruption beim UNGCN Ukraine), Kaunain Rahman (Spezialistin für Geschäftsintegrität bei Transparency International), Rainer Markfort (Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für Compliance, DICO), Marcel Engel (Geschäftsführer beim UNGCD), Christoph Kowalewski (Mitglied von Transparency International Deutschland und Vorstandsmitglied beim UNGCD) sowie Carolina Echevarria (Leiterin des Globalen Sekretariats bei der Allianz für Integrität.
Der Jahrestag des Übereinkommens der Vereinten Nationen gegen Korruption wurde am 5. und 6. Dezember in Merida, Mexiko begangen. Bedeutende Akteure im globalen Kampf gegen Korruption betonten die Relevanz der Umsetzung des Übereinkommens in Mexiko und weltweit. Die Allianz für Integrität und die GIZ spielten eine wichtige Rolle in der Podiumsdiskussion, in der staatliche und nichtstaatliche Akteure ihre Strategien und Projekte zur Umsetzung des Übereinkommens auf globaler Ebene vorstellten. Angel Olague, Focal Point der Allianz für Integrität in Mexiko, und Julia Unger, Koordinatorin des Governance Clusters der GIZ Mexiko, repräsentierten ihre Organisationen bei dieser Veranstaltung.
Auch in Lateinamerika, diesmal in Peru, nahmen Mitglieder der Allianz für Integrität an der Integritätswoche 2023 teil, die vom Sekretariat für öffentliche Integrität (SIP) mit Unterstützung der GIZ Southern Cone organisiert wurde. Dabei tauschten Unternehmen bewährte Praktiken zur Integrität unter Berücksichtigung der Gender-Perspektive aus, wobei der Fokus auf kulturellem Wandel und Korruptionsprävention lag.
Am 30. November fand in Bogota, Kolumbien, im Rahmen des trilateralen Kooperationsprojekts zwischen Deutschland, Kolumbien und Mexiko zur Achtung der Menschenrechte die Veranstaltung “From integrity to human rights due diligence in supply chains” statt. Vertreter*innen von Unternehmen und Institutionen diskutierten bewährte Praktiken bei der Korruptionsbekämpfung sowie die Herausforderungen und Chancen bei der Umsetzung internationaler Gesetze wie dem LkSG (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz) und der CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive).
Angel Olague, Focal Point der Allianz für Integrität in Mexiko, nahm am 28. November an der zweiten Sitzung der Bürger- und Unternehmensbeteiligung gegen Korruption teil, die vom mexikanischen Staatssekretär für öffentliche Aufgaben organisiert wurde. Er präsentierte den Leitfaden “Guide to ensure the gender perspective in a business integrity programme” und kommentierte das kürzlich veröffentlichte “Model of Business Integrity Policy” für Mexiko.
Die Beteiligung der Allianz für Integrität an verschiedenen Foren, von UN-geführten Diskussionen bis hin zu lokalen Veranstaltungen, unterstreicht die entscheidende Rolle privater Unternehmen im Kampf gegen Korruption. Multinationale Perspektiven und innovative Compliance-Strategien, die bei diesen Treffen ausgetauscht wurden, betonen die weltweite Notwendigkeit eines einheitlichen Ansatzes zur Förderung ethischer Geschäftspraktiken in verschiedenen Sektoren.
