14.06.2023
Accra (Ghana)
In Accra fand ein zweitägiger Workshop zur Stärkung der Verhandlungsfähigkeiten ghanaischer Unternehmerinnen im Wirtschaftssystem statt. Die Schulung, die am 14. und 16. Juni stattfand, bot Geschäftsinhaberinnen, Führungskräften, CEOs und Angestellten die Möglichkeit, Experten zu treffen und sich über ethische Verhandlungsführung auszutauschen.
Über 40 Vertreterinnen verschiedener Unternehmerinnenverbände und Branchen aus den Bereichen Mode und Textil, Gastgewerbe und Tourismus, Import und Export von landwirtschaftlichen Produkten, Lebensmittel und Getränke sowie Gesundheitsberatung nahmen teil. Moderiert von der Gender-Spezialistin und Wissenschaftlerin Dr. James Natia Adam, tauschten sie sich über praktische Fragen und zu grundlegenden Konzepten aus, die für ihre täglichen Geschäftsverhandlungen und -tätigkeiten von Bedeutung sind, wie z. B. Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung, Ethik, weibliche Führung, bewusste und unbewusste Vorurteile und Sextortion. Sie identifizierten zudem Gründe für das schleppende Tempo des Gender Mainstreaming in der Wirtschaft, wie die fehlende Ermutigung aufgrund historischer Erfahrungen, sich in männlich geprägte Unternehmen einzubringen, das Kleinreden von Potenzialen oder gesellschaftliche Geschlechterstereotypen.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Trainings gehörte, dass Ethik ein Mehrwert bei Verhandlungen ist und dass das Fördern ethischer Verhandlungspraxis dazu beitragen kann, ein investitionsfreundliches Umfeld für Frauen zu schaffen. Die Unternehmerinnen kamen auch zu dem Schluss, dass Frauen neben der Notwendigkeit, sich für die Inklusion und Gleichstellung der Geschlechter im Geschäftsumfeld einzusetzen, auch den Wunsch haben müssen, männlich dominierte Berufe auszuüben. "Das Training war lehrreich, aufschlussreich und partizipativ und es wäre toll, wenn es solche Workshops regelmäßig gäbe", resümierte eine Teilnehmerin.