Korruptionspräventionstrainings für das argentinische Gesundheitswesen

28.09.2020

Buenos Aires, Argentinien

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Der argentinische Pharmasektor bestreitet 6 % des nationalen Bruttoinlandsprodukts und wächst seit dem Jahr 2000 stetig. Allerdings besteht im Gesundheitssektor ein erhöhtes Korruptionsrisiko. „Von den 7,5 Billionen Dollar, die weltweit jedes Jahr für Gesundheit ausgegeben werden, gehen 500 Milliarden Dollar durch Korruption verloren“, so Transparency International. Aus diesem Grund hat die argentinische Kammer für Gesundheitsbeiträge, Implantate und medizinische Geräte (CADIEM) beschlossen, sich noch stärker auf die Themen Integrität und Korruptionsprävention zu konzentrieren. Um ihren Mitgliedern und deren Lieferketten Korruptionspräventionstrainings anbieten zu können, wandte sich die Kammer 2018 an die Allianz für Integrität. Ziel war es, ein Trainingsprogramm zu entwickeln, das speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen im argentinischen Gesundheitssektor zugeschnitten ist. Gemeinsam mit einem internationalen Trainernetzwerk und den Umsetzungspartnern im Land, AHK Argentinien und dem UN Global Compact Netzwerk Argentinien, hat die Allianz für Integrität das Trainingsmaterial angepasst und drei Korruptionspräventionstrainings für Mitglieder der CADIEM durchgeführt.

In den Trainings lernten die teilnehmenden Unternehmen, wie sie mögliche Korruptionsrisiken in ihrer Branche identifizieren, mit Grauzonen umgehen und effektive Compliance-Maßnahmen umsetzen können. Zu den wichtigsten korruptionsbezogenen Herausforderungen des Sektors zählen beispielsweise der Umgang mit Handelsvertreter*innen und verantwortungsvoller Werbung. Dorothea Garff, Senior-Partnerin bei Beccar Varela und Trainerin der ersten Sitzung, erklärte: „Die Offenheit, die Fragen und die Ideen der Teilnehmenden zeigen, dass es eine gemeinsame Überzeugung gibt, das ‚normale Geschäft‘ zu stoppen, indem über innovative Wege nachgedacht und Korruption im lokalen Gesundheitssektor nicht länger akzeptiert wird.“

Die Teilnehmenden hoben den praktischen Ansatz des Trainingsprogramms und die umfangreiche Erfahrung der Trainer*innen hervor. „Ich bin den Trainer*innen sehr dankbar, dass sie ihre praktischen Erfahrungen und Fallbeispiele mit uns geteilt haben. Die Klarheit, mit der die Themen präsentiert wurden, ebnet uns den Weg, um ein effektives Integritätsprogramm zu entwickeln und umzusetzen“, so einer der Teilnehmer.

Das sektorspezifische Trainingsprogramm gewinnt in Zeiten der Pandemie weiter an Relevanz, da Integrität und Transparenz unerlässlich sind, um begrenzten Ressourcen im Gesundheitssektor gerecht zu verteilen. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen hat die Allianz für Integrität ihr Trainingsprogramm in ein digitales Format umgewandelt. Vertreter*innen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) können nun von überall auf der Welt an den Korruptionspräventionstrainings teilnehmen. Zudem war eine weitere Anpassung der Inhalte notwendig, um neue Risiken in der Branche, beispielweise mit Blick auf Datenschutzfragen, zu berücksichtigen.

Durch die fortschreitende Digitalisierung können noch mehr Unternehmer*innen und Vertreter*innen von KMU von der reichen Erfahrung und dem geteilten Wissen der Compliance-Expert*innen profitieren, die Teil der Allianz für Integrität sind. Alle kommenden Trainingsaktivitäten finden Sie hier.

Autor*innen: Fernando Orn & Carolina Echevarria

 

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