Dreieckskooperation Deutschland-Brasilien-Paraguay: Projekt "Stärkung der Integrität zur Bewältigung von Krisenzeiten"

17.02.2022

Paraguay, Brasilien, Deutschland; online

Trilateral Cooperation

Der aktuelle Kontext der Covid-19-Pandemie hat viele Herausforderungen für die effiziente Verwaltung öffentlicher Ressourcen in Paraguay mit sich gebracht. In den letzten Monaten hat die globale Krise gezeigt, dass es immer notwendiger wird, von einem rein reaktiven Ansatz zur Bekämpfung korrupter Praktiken zu einem präventiven Ansatz überzugehen, der sich vorzugsweise auf Werte stützt und die ethische Entscheidungsfindung bei Geschäften innerhalb einer Organisation betont.

In Anbetracht der Tatsache, dass Korruptionshandlungen nicht nur in öffentlichen Einrichtungen, sondern auch in privaten Unternehmen begangen werden, ist es notwendig, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um deren Prävention zu fördern. In diesem Sinne würde die Stärkung der Beziehungen zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor, insbesondere im Bereich des öffentlichen Auftragswesens, zur Bewältigung einer der großen aktuellen Herausforderungen beitragen, nämlich der Schaffung von Mechanismen, die ein transparenteres öffentliches Auftragswesen im Einklang mit den von internationalen Antikorruptionsorganisationen geforderten Mindeststandards ermöglichen.

Ausgehend von der Prämisse, dass Integrität die nachhaltigste Art ist, Geschäfte zu machen, wurde das Projekt der Dreieckskooperation zwischen Deutschland, Brasilien und Paraguay als effiziente Antwort auf die Überwindung der Krisenzeiten in Paraguay ins Leben gerufen. Die Rolle der internationalen fachlichen Zusammenarbeit besteht in diesem Zusammenhang darin, die geschäftliche Integrität von Organisationen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor zu stärken, ihnen ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum zu garantieren und ihre Expansion und kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen.

Kund*innen, Mitarbeiter*innen, Investor*innen und die breite Öffentlichkeit ziehen es vor, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die eine Kultur der Integrität auf organisatorischer Ebene pflegen. In diesem Zusammenhang zielt die trilaterale Zusammenarbeit darauf ab, die Reaktionsbereitschaft im Rahmen der im Land geltenden Politik der Transparenz, Integrität und Korruptionsbekämpfung zu erhöhen und zu einer erfolgreichen und zielgerichteten Zusammenarbeit in den Beziehungen zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor beizutragen.

Es sei darauf hingewiesen, dass das paraguayische Rechtssystem noch keine strafrechtliche Haftung von juristischen Personen vorsieht. Darüber hinaus kam eine im Rahmen des trilateralen Projekts durchgeführte Beratung zu dem Schluss, dass es derzeit nur sehr wenige Anreize für Organisationen im Land gibt, Integritätsprogramme auf freiwilliger Basis durchzuführen.

Daher ist die erste im trilateralen Projekt vorgesehene Handlungsweise eine wirksame Antwort auf diese Situation. Gemeint ist die Einführung einer Art Anreizsystems, das auf Integritätsstandards in Unternehmen des öffentlichen und privaten Sektors basiert, wobei der Schwerpunkt auf Unternehmen liegt, die Materialien und Dienstleistungen an den paraguayischen Staat liefern, um die Auswirkungen der Pandemie und die Wiederbelebung der Wirtschaft anzugehen. In einem zweiten Schritt soll eine digitale Applikation zur Diagnose im öffentlichen Sektor eingeführt werden, um den Überwachungs- und Bewertungsprozess in Bezug auf die Kenntnis und Anwendung der im Land geltenden Instrumente für Transparenz, Integrität und Korruptionsbekämpfung zu stärken.

Um die erwarteten Ergebnisse zu erzielen, leistet jeder der an dem Projekt beteiligten Akteur*innen zahlreiche Beiträge von unschätzbarem Wert. Als begünstigter Partner trägt Paraguay über das Nationale Antikorruptionssekretariat (SENAC) und das Ministerium für Industrie und Handel (MIC) durch die in Fragen der Ethik und Integrität geschulten Mitglieder der einzelnen Teams und durch die genaue Bestimmung der Anwendung der Projektinstrumente sowie den institutionellen Kommunikationsmitteln zum Projekt bei.

Auch Brasilien unterstützt das Projekt durch zwei Institutionen: die Brasilianische Agentur für Zusammenarbeit (ABC) des Außenministeriums (MRE), die für die Koordinierung der brasilianischen Beteiligung zuständig ist, und das Büro des Comptroller General of the Union (CGU). Diese Einrichtung ist auf die technischen Aspekte der Direktion für Integritätsförderung der Pro-Ethik-Programmleitung spezialisiert, die technische Beratung, die Organisation von Workshops und technischen Inspektionen sowie die Entwicklung und Umsetzung von Schulungs- und technischen Aktivitäten leisten.

Der deutsche Beitrag wiederum wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH geleistet, die in den folgenden Bereichen tätig sein wird: Beratung durch Expert*innen, angepasste Anwendung der von der Allianz für Integrität entwickelten Instrumente und Methoden, ständige Begleitung des Projektmanagements und -monitorings sowie Vernetzung der lokalen Akteur*innen, Durchführung und Förderung von Veranstaltungen des gegenseitigen Austauschs.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ziele dieser Dreieckskooperation zwischen Deutschland, Brasilien und Paraguay für die paraguayischen Organisationen einen enormen Beitrag leisten, da sie diesen die Möglichkeit geben, ein ihren aktuellen Bedürfnissen und dem Umfeld, in dem sie tätig sind, angemessenes und individuelles Integritätsprogramm einzuführen. Dieses Programm bringt, sofern wirksam umgesetzt, zahlreiche Vorteile mit sich: Es sorgt für einen guten Ruf und trägt dazu bei, die finanziellen Ressourcen des Unternehmens zu schonen. Außerdem zieht es bessere Fachkräfte an, stellt einen großen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen dar und garantiert vor allem ein langfristiges und nachhaltiges Wachstum für die Organisationen.

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