Lateinamerikas Compliance-Community schließt sich für eine bessere Unternehmensintegrität zusammen

01.11.2023

Lima (Peru)

Mehr als 250 Compliance-Expertinnen aus ganz Lateinamerika trafen sich vom 24. bis 26. Oktober in Lima zu einem Austausch über Korruptionsbekämpfung und Unternehmensintegrität. Auf der Regionalen Integritätswoche der Allianz für Integrität in Lateinamerika erörterten sie bewährte Verfahren und Ansätze zur Schaffung eines dynamischeren, nachhaltigeren und transparenteren Unternehmensumfelds in der Region. An den drei Konferenztagen fanden 25 Sitzungen mit 78 Speakern aus 70 Organisationen statt.

Die achte Ausgabe der lateinamerikanischen Konferenz mit dem Titel "Integrität, Transparenz und Partizipation: Partnerschaften zur Stärkung des Vertrauens in Lateinamerika" brachte Vertreter*innen von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen, Organisationen der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft aus dem gesamten Kontinent zusammen. Während der dreitägigen Veranstaltung stand das Thema Vertrauen im Mittelpunkt. In ihrer Eröffnungsrede erläuterte Susanne Friedrich, Direktorin der Allianz für Integrität, dass das Vertrauen der lateinamerikanischen Bevölkerung in ihre Institutionen gering ist und weiter abnimmt. Dies hat schwerwiegende politische und wirtschaftliche Folgen, wie etwa ineffiziente öffentliche Dienstleistungen oder einen Rückgang ausländischer Investitionen aufgrund von Sorgen und mangelnder Transparenz. Dies wiederum setzt den Kreislauf von Armut und Ungleichheit in der Region fort. "Wir müssen etwas Positives bewirken, um dem entgegenzuwirken", forderte Friedrich die Teilnehmenden auf.

David Schmidt von der Wirtschafts- und Handelsabteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Lima betonte in seiner Erklärung, dass Vertrauen für eine prosperierende Gesellschaft unerlässlich sei. "Wir müssen die Korruption dringend bekämpfen, da sie nicht nur die wirtschaftliche Effizienz beeinträchtigt, sondern auch den Zugang zu Chancen einschränkt", sagte er. Cristina Murgueitio, Direktorin der Integritätskommission des ecuadorianischen Wirtschaftskomitees, betonte, dass durch Korruption viel Geld verloren geht, und fügte hinzu, dass "diese Ressourcen für andere Zwecke wie Bildung und Gesundheit verwendet werden könnten." "Korruption betrifft alle Unternehmen, ob groß oder klein", warnte Oscar Caipo, Präsident der peruanischen Vereinigung Empresarios por la Integridad, in seiner Eröffnungsrede.

Die Konferenz behandelte Themen wie die Herausforderungen beim Aufbau einer Integritätskultur, die Rolle der Politik bei der Korruptionsprävention und die Rolle der obersten Rechnungskontrollbehörden beim Aufbau und der Stärkung von Vertrauen. Außerdem wurden der Einfluss des kollektiven Handelns, als auch geschlechtsspezifische Aspekte der Korruption, Instrumente zur Messung von Bestechung in der lateinamerikanischen Wirtschaft und Greenwashing beleuchtet. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Vielfalt waren die Schlagworte, die sich durch alle Sitzungen zogen. Ein weiterer Höhepunkt war das Treffen der Trainerinnen und Trainer der Allianz für Integrität aus neun lateinamerikanischen Ländern am 25. Oktober. Sie kamen zusammen, um sich über länderspezifische Herausforderungen auszutauschen und bewährte Praktiken zu teilen. Die drei Konferenztage boten auch Raum für den Austausch zwischen den Partnerorganisationen der Allianz für Integrität und für die Stärkung des Netzwerks.

Insgesamt waren sich die Speaker und Teilnehmenden der Konferenz einig, dass Lateinamerika eine Region mit Potenzial für wirtschaftliches Wachstum ist, das allerdings nur erreicht werden kann, wenn öffentliche und private Akteur*innen einander vertrauen und zusammenarbeiten. Es herrschte Einigkeit darüber, dass kollektives Handeln in der Praxis über den Austausch von Perspektiven zwischen verschiedenen Akteur*innen oder Sektoren hinausgeht, und dass die wichtigsten Erfolgsfaktoren für wirkungsvolles kollektives Handeln geteilte Verantwortung sowie Eigenverantwortung für eine gemeinsame Agenda sind. Integrität im Geschäftsleben als grundlegendes Prinzip beinhaltet die Durchführung von Geschäften in ethischer und transparenter Weise. Im Bereich des verantwortungsvollen Managements der Lieferkette wurde die Notwendigkeit betont, ethische Praktiken in allen Phasen zu gewährleisten, von der Beschaffung der Produkte bis zu ihrer Lieferung. Darüber hinaus ist die Förderung der Vielfalt in den Entscheidungsteams von enormer Bedeutung, da sie dazu beiträgt, unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen, was letztlich eine transparente Entscheidungsfindung in Unternehmen fördert.

Seit ihrer ersten Durchführung 2016 in Indonesien ist die Integritätswoche ein bewährtes Konzept der Allianz für Integrität. Sie bringt relevante Stakeholder aus verschiedenen Sektoren zusammen, um praktische Lösungsansätze zu entwickeln, Wissen auszutauschen und bewährte Praktiken im Bereich der Unternehmensintegrität zu verbreiten. Während dieser Woche organisiert die Allianz für Integrität gemeinsam mit ihren Partnern verschiedene Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen, die sich auf zentrale Themen der Korruptionsprävention konzentrieren. In diesem Jahr war Peru Gastgeber der achten Regional Business Integrity Week in Lateinamerika. Die Veranstaltung wurde von der Allianz für Integrität in Zusammenarbeit mit dem Projekt "Building Governance with Integrity" der deutschen Entwicklungszusammenarbeit organisiert, das von der GIZ Peru durchgeführt wird. Die nächste lateinamerikanische Integritätswoche wird 2024 in Santiago de Chile stattfinden.

Weitere Informationen zur Konferenz:

Videoaufzeichnungen der Konferenz: 24 October, 25 October 

Fotogalerie: www.semanadeintegridad.com

Über die Integritätswoche in Lateinamerika: Die Woche der Integrität - Allianz für Integrität

Die Aktivitäten der Allianz für Integrität in Lateinamerika: Lateinamerika - Allianz für Integrität

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