Integritätsförderung zur Verhinderung illegaler Entwaldung in Brasilien

Um dem hohen Bedarf an Schulungen zu Korruptionsprävention in der Rohstoffgewinnung gerecht zu werden, hat die Allianz für Integrität nach einigen Monaten der Entwicklung und Anpassung von Standardmaterialien und -produkten zwei spezielle Fortbildungskurse "De Empresas Para Empresas - DEPE" (Von Unternehmen für Unternehmen) in Indonesien und Brasilien entwickelt und umgesetzt.

Die Aktivitäten rund um das Umweltthema starteten im Herbst 2022 in Indonesien, wo ein erster Kurs für Vertreter des Palmölsektors durchgeführt wurde. Die Pilotaktivität wurde anschließend auf verschiedene Knotenpunkte der Allianz für Integrität ausgeweitet wird. Als erstes nahm der brasilianische Hub das neue Angebot auf. Das auf Umweltfragen ausgerichtete DEPE-Schulungsprogramm fand kurz darauf im Norden Brasiliens, in Belém im Bundesstaat Pará, statt. Vertreter von 29 Organisationen aus den Bundesstaaten Pará, Amazonas, Acre und Amapá, die sich mit Agroforstwirtschaft, Extraktivismus und landwirtschaftlichen Aktivitäten im brasilianischen Amazonasgebiet befassen, nahmen an der Veranstaltung teil.

Während des ganztägigen Schulungsprogramms tauschten sich die Vertreter verschiedener Genossenschaften, Verbände und kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) über die Herausforderungen aus, mit denen sie in ihren Unternehmen täglich in Bezug auf Integrität und Korruption konfrontiert sind. Darüber hinaus präsentierten Führungskräfte, die sich in großen Unternehmen mit dem Thema befassen und als DEPE-Ausbilder Teil des ehrenamtlichen Expertennetzwerks der Allianz für Integrität sind, grundlegende Konzepte zu Antikorruptionspraktiken, die dazu beitragen sollen, Risiken zu mindern und Schwachstellen zu erkennen, denen Genossenschaften und Verbände in ihrem Sektor ausgesetzt sind.

Das brasilianische Trainingsprogramm wurde in Zusammenarbeit mit den GIZ-Projekten Bioökonomie und Wertschöpfungsketten und DeveloPPP – beide vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert – und schließlich zusammen mit den Unternehmen Natura und Symrise entwickelt. Die Allianz für Integrität will gezielt gegen Korruption und illegale Abholzung vorgehen, indem sie den Privatsektor, den öffentlichen Sektor, die Zivilgesellschaft und lokale Gemeinschaften in die Förderung und Bewusstseinsbildung für Integrität, Rechenschaftspflicht und Transparenz in der Forstwirtschaft einbezieht.

Während des Prozesses der Anpassung und Umsetzung dieser Schulungen wurden zwei Hauptfaktoren zur Erreichung dieser Ziele identifiziert:

• Unterstützung indigener Völker und anderer traditioneller Gemeinschaften (Marrons, Extraktivisten und Flussbewohner), die auf bioökonomische Aktivitäten zurückgreifen, z. B. auf die Gewinnung von Nicht-Holz-Waldprodukten wie Ölen, Früchten, Samen und Harzen
• Schulungen zur Korruptionsbekämpfung und Integrität, die ihnen beispielsweise den Zugang zu öffentlichen Mitteln erleichtern und die Vermarktung ihrer Produkte fördern.

Darüber hinaus sorgen diese Bevölkerungsgruppen mit ihren traditionellen Lebensweisen für die Gesundheit und Nachhaltigkeit der verschiedenen Wälder Brasiliens. Ihre Erhaltung und ihr Wohlstand stärken somit verschiedene Wertschöpfungsketten auf vielversprechende Weise und tragen zu den Alternativen gegen die Abholzung der so geschätzten Fauna und Flora des Landes bei. Wir sind bestrebt, unsere Arbeit zu diesem Thema weiter auszubauen und immer mehr Partner in einer wichtigen kollektiven Aktion für mehr Transparenz, Rechenschaftspflicht und Verantwortung bei solchen Aktivitäten zusammenzubringen.