30.09.2020
Indonesien, Online
Indonesien wird digital! Ende September fand das erste virtuelle Dari Usaha Ke Usaha (DUKU) Korruptionspräventionstraining statt. Im Gegensatz zum traditionellen Präsenzformat ist das digitale Pendant in vier Module untergliedert, die an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt wurden. Ziel der DUKU-Schulung ist es, integre Geschäftspraktiken und fairen Wettbewerb zu fördern, um ein stabiles, sicheres und verantwortungsvolles Klima für Investitionen zu schaffen. Vor diesem Hintergrund richtete sich das Training speziell an kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) mit wenig oder keiner Erfahrung in Korruptionsprävention. Die Teilnehmerinnen erhielten praktische Hilfestellungen zu korruptionsbezogenen Herausforderungen und erfuhren, wie Korruptionsprävention ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern kann. Das erste digitale DUKU-Training wurde von der Association of Women Across Professions (PPLIPI) West Java unterstützt und hieß zwanzig Vertreterinnen von KMUs aus verschiedenen Sektoren der indonesischen Wirtschaft willkommen.
Zu Beginn der Sitzung beleuchtete Stevany Eleonor Joseph, Rechts- und Compliance-Beauftragte bei PT Otsuka Indonesien, verschiedene Arten von Korruption und wies auf Grauzonen im Geschäftsalltag hin. Als Teil des ersten Moduls unterstrich sie die Bedeutung nationaler und internationaler Gesetze im Zusammenhang mit Korruption und vermittelte den Teilnehmerinnen Kenntnisse über globale Rahmenbedingungen zur Korruptionsbekämpfung.
Im Anschluss erläuterte Royani Lim, Geschäftsführende Sekretärin der Bhumiksara-Stiftung, wie ein wirksames Compliance-Management-System unter Berücksichtigung bewährter internationaler Praktiken sowie aufbauend auf den Ergebnissen der vorangegangenen Risikoanalyse entwickelt und umgesetzt werden kann. „Korruption kann durch die Implementierung eines dreistufigen Ansatzes, bestehend aus internen und externen Maßnahmen sowie Collective Action, vorgebeugt werden“, betonte sie und ermutigte die Frauen sich auch in Zukunft an Antikorruptionsbemühungen zu beteiligen, zum Beispiel indem sie an Trainings und Veranstaltungen der Allianz für Integrität teilnehmen.
Am zweiten Tag des Trainingsprogramms zeigte Royani Lim Sanktionen und Anreize auf, die zur Verhinderung von Korruption und zur Förderung von Integrität beitragen können. Im Rahmen des Moduls wurden die Teilnehmerinnen in das Management Modell des Global Compact Netzwerks der Vereinten Nationen eingeführt. Yanto Sidik Pratiknyo, Trainer bei Indonesia Business Links (IBL), unterstrich zum Abschluss der Schulung die Bedeutung von kollektivem Handeln zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor sowie der Zivilgesellschaft. Insbesondere KMUs profitieren von der Bündelung von Ressourcen, Peer-to-Peer-Learning und dem Austausch von Wissen. Bewährte Praktiken aus anderen Unternehmen können Impulse für die Umsetzung digitaler und innovativer Ansätze in KMUs liefern.
Die Teilnehmerinnen waren sich einig, dass Korruption eines der größten Hindernisse für ein faires Geschäftsumfeld mit gleichen Chancen für alle darstelle. Korruptionspräventionstrainings sind daher höchst relevant, um widerstandsfähige Unternehmen und folglich eine nachhaltige Wirtschaft aufzubauen. In diesem Sinne wird die Allianz für Integrität weiterhin unternehmerische Integrität fördern und neue, innovative Instrumente entwickeln, die Unternehmen in Indonesien und darüber hinaus befähigen, flexibel auf unvorhersehbare Ereignisse, so wie wir sie aktuell erleben, zu reagieren.
Autorin: Alhayyu Shafira Wahyu Putri