Wie können wir eine hoch qualitative Infrastrukturentwicklung ohne Korruption sicherstellen? – B20 Konferenz zu Responsible Business Conduct und Anti-Korruption

27.01.2017

Berlin, Deutschland

Die B20 Konferenz zu Responsible Business Conduct und Antikorruption “From Aspiration to Business Action: The Agenda 2030 as driver for responsible business and anti-corruption in infrastructure development” fand am 27. Januar 2017 im Allianz Forum in Berlin, Deutschland statt. Die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten GIZ-Vorhaben „Allianz für Integrität“ und „Emerging Market Sustainability Dialogues“ (EMSD) unterstützten B20 Germany bei der Organisation und Durchführung der Konferenz, die etwa 100 Schlüsselakteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, internationalen Organisationen und der Zivilgesellschaft zusammenbrachte.

Ziel der Veranstaltung war es, die Business 20 (B20) Empfehlungen – insbesondere zu Infrastruktur – mit der Agenda 2030 zu verbinden. Infrastruktur ist eines der Schwerpunktthemen der B20 Cross-Thematic Group on Responsible Business Conduct & Anti-Corruption (CTG RBC & AC).

Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMZ, und Jürgen Heraeus, Vorsitzender der B20, eröffneten die Konferenz. Beide Redner machten die Bedeutung der B20 und die Schlüsselrolle des Privatsektors für die Erreichung der Sustainable Develop-ment Goals (SDGs) und der Ziele der G20 deutlich. Des Weiteren bestätigten sie die hohe Relevanz der Konferenz und den wertvollen Beitrag zur Arbeit der B20 CTG RBC & AC.

Roel Nieuwenkamp, Vorsitzender der OECD-Arbeitsgruppe für Responsible Business Conduct, präsentierte in seiner Keynote-Rede die OECD Guidelines for Multinational Enterprises und teilte seine Empfehlungen, wie die B20 die RBC & AC Empfehlungen weiter vorantreiben können.

Die folgende, vom Brookings Analysten Amar Bhattacharya moderierte Podiumsdiskussion, umfasste Beiträge von Stormy-Annika Mildner, B20 Sherpa; Sabine Dall’Omo, Siemens Chief Executive Officer Southern and Eastern Africa; Edda Müller, Vorsitzende von Transparency International Germany; und Astrid Skala-Kuhmann, GIZ Direktorin für die „Belt and Road Initiative“. Konsens war, dass eine weitere Harmonisierung von RBC und AC Strukturen die Gestaltung einheitlicher Wettbewerbsbedingungen zwischen G20 Mitgliedern und darüber hinaus unterstützen kann. Ferner betonten die Podiumsteilnehmerinnen und Teilnehmer, dass nun die Zeit für eine breitflächige Implementierung von RBC und AC gekommen sei.

Dem Eröffnungspodium folgten zwei parallele Break-out Sessions zu den Themen Standards, Certification and Finance in Infrastructure Development und Quality and Anti-Corruption in Infrastructure Development. Die Session zu Standards, Certification and Finance in Infrastructure Development, moderiert vom stellvertretenden Direktor des EMSD, Philipp Krusche, präsentierte führende Ansätze hinsichtlich einer Standardentwicklung für nachhaltige Infrastruktur.

Andreas Georgoulias der Harvard Universität und Hans-Peter Egler von Global Infrastructure Basel präsentierten den Envision und SuRe Standard. Mit Steven Tebbe von CDP und Sean Gilbert vom World Resources Institute wurden auch Vertreter von Institutionen einbezogen, die die Entwicklung innovativer Produkte zur Finanzierung nachhaltiger Infrastrukturen unterstützen.

Corinne Lagache von der Safran Group und Roel Nieuwenkamp von der OECD komplettierten das Podium mit ihren Ansichten zu dem Implementierungsstatus von Standards, Zertifizierung und Finanzierung von nachhaltiger Infrastruktur. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Session waren sich einig, dass die bestehenden guten Ansätze noch mehr Aufmerksamkeit – inklusive in den Empfehlungen der B20 CTG on RBC & AC – bekommen können. Durch eine flächendeckende Implementierung von Standards und der Zertifizierung von Projekten sowie nachhaltiger Finanzierung könne RBC und AC bedeutend vorangebracht werden.

Die Session zum Thema Quality and Anti-Corruption in Infrastructure Development wurde von Noor Naqschbandi, Direktor der Allianz für Integrität, moderiert. Die Experten und Expertinnen Tidhar Wald von der Better Than Cash Alliance, Ana Novik von der OECD, Sabine Dall’Omo von Siemens Southern and Eastern Africa und Alexander Geschonneck von KPMG stimmten überein, dass Infrastruktur einen Schlüsselbereich für den Fortschritt in nachhaltiger Entwicklung darstelle, der jedoch gleichzeitig von hohen Korruptionsrisiken geprägt ist. Neben innovativen Ansätzen wie etwa Digitalisierung und transparenten Ausschreibungs- und Vergabeprozessen, ging das Panel auch auf den Nexus zwischen Investitionen und Compliance ein.

Sowohl für den staatlichen als auch für den privaten Sektor ergeben sich wirtschaftliche Vorteile durch eine Minimierung von Korruptionsrisiken. Die Rednerinnen und Redner betonten die hohe Bedeutung eines kollektiven Vorgehens aller relevanten Akteure, um fairen Wettbewerb zu gewährleisten und eine nachhaltige Infrastrukturentwicklung zu erreichen.

Im Schlusspodium diskutierte Moderator Klaus Moosmayer, Vorsitzender der B20 CTG RBC & AC und Chief Compliance Officer bei Siemens, mit Vertreterinnen und Vertretern der beiden vorangegangenen Sessions, wie verantwortungsvolle Unternehmensführung in der Praxis implementiert werden und der Privatsektor zu einem nachhaltigen und inklusiven Wirtschaftswachstum beitragen kann. Unterabteilungsleiter Dirk Schwenzfeier, BMZ, dankte den Rednerinnen und Rednern für die wertvollen Beiträge während der B20 Konferenz und stellte eine Verbindung zwischen den B20 Empfehlungen und den SDGs her.
Der Konferenz folgte ein internes Treffen der B20 CTG RBC & AC bei dem neben dem Strategiepapierentwurf auch die Ergebnisse der Konferenz diskutiert wurden.

 

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