Serious Games: Mit Spielen zur mehr Integrität?

24.10.2019

Berlin, Deutschland

Unter dem Titel „Integritäts- und Compliance-Management – ein offener Diskurs“ fand am 24. Oktober 2019 im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) in Kooperation mit dem Viadrina Compliance Center (VCC) der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und dem Deutschen Institut für Compliance e.V. (DICO) eine Tagung statt. Rund 100 geladene Gäste aus Bundes- und Landesbehörden, Wirtschaft und Wissenschaft nahmen an der Veranstaltung teil.

Ziel der Tagung war es, den Austausch zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor zu Fragen der Nützlichkeit, Funktionen und Organisation eines ganzheitlichen Ansatzes für Integritäts- und Compliance-Management zu fördern und neue Entwicklungen aufzuzeigen.

Klaus Vitt, Staatssekretär im BMI, begrüßte die Teilnehmenden und betonte die Bedeutung von Integrität für die Glaubwürdigkeit und Legitimation der handelnden Akteure in Staat und Gesellschaft. In seinem Einführungsvortrag erläuterte Prof. Dr. Bartosz Makowicz vom VCC anschließend sehr anschaulich die verschiedenen Dimensionen von Integrität.
In den nachfolgenden Paneldiskussionen zeichnete sich ab, dass Staat und Wirtschaft, bei allen Unterschieden hinsichtlich Zielen und Verfasstheit, bei der Förderung einer Integritätskultur und dem Aufbau entsprechender Kompetenzen viel voneinander lernen können. Kommunikation spiele in beiden Fällen eine Schlüsselrolle.

Eine ansprechende und innovative Form der Kommunikation über Fragen der Integrität wurde am Nachmittag präsentiert:

Das von Susanne Friedrich, Leiterin der Allianz für Integrität, moderierte Panel zum Thema „Spielerisch lernen – Serious Games und weitere digitale Methoden“ beschäftigte sich mit den Chancen und Herausforderungen des Einsatzes von digitalen Spielen zur Integritätsförderung. Ausgehend von der These, dass „angewandtes Spielen angewandtes Lernen bedeutet“, schilderte Gamification-Experte Christoph Deeg lebhaft die Chancen, die sich aus der Entwicklung von an die reale Lebenswelt der Zielgruppe angepasste Spiele ergeben können. Die Komplexität von Integrität mit ihren Grauzonen und Dilemmata könne gerade in Spielen anschaulich nachgebildet werden und die praktische, spielerische Auseinandersetzung damit zu Lerneffekten führen. Damit der Einsatz der Technologien den gewünschten Erfolg zeigt, sei es jedoch äußerst wichtig, vorab die Zielgruppe und Lernziele klar zu definieren, betonten sowohl Frau Koger vom österreichischen Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung als auch Frau Prof. Dr. Rabl von der Technischen Universität Kaiserslautern. Serious Games, also Spiele mit ernstem Hintergrund, können – gut gemacht und in eine umfassende Strategie eingebettet – einen sinnvollen Beitrag zur Integritätsförderung leisten.

Erwin Schwärzer, Leiter der Unterabteilung für Digitale Gesellschaft und Informationstechnologie im BMI, schloss die Tagung mit einem Appell: Auch wenn das Thema Korruption in Deutschland nicht ganz oben auf der Agenda stehe, sei dies keineswegs ein Phänomen, das nur im Ausland auftrete. Deshalb sei ein offener Diskurs über das Thema auch in Deutschland wichtig.

Autorinnen: Susanne Friedrich und Bega Tesch

 

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