24.04.2018
Medan, Indonesien
Indonesien erlebt derzeit eine positive Entwicklung in Bezug auf die Korruptionsprävention im Privatsektor, insbesondere im Hinblick auf die Stärkung des öffentlich-privaten Dialogs durch die Einbeziehung relevanter Akteure. Im Jahr 2017 hat die Indonesische Kommission zur Korruptionsbekämpfung (KPK) eine Absichtserklärung mit der Dachorganisation indonesischer Unternehmen, der Indonesischen Industrie- und Handelskammer KADIN Indonesien, unterzeichnet. Damit wurde eine neue Form eines Multi-Stakeholder-Kommunikationsforums gegründet - die sogenannten nationalen und regionalen Interessenvertretungsausschüsse für das gesamte Gebiet Archipel.
Diese nationalen und regionalen Interessenvertretungsausschüsse haben das Ziel, relevante Akteure wie Regulierungsbehörden, den Privatsektor, die Wissenschaft und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammenzubringen. Sie ermöglichen den offenen Austausch über mögliche Hindernisse eines integren unternehmerischen Handelns in Indonesien, insbesondere im Zusammenhang mit Korruption, Bestechung und Erpressungsrisiken sowie unlauteren Geschäftspraktiken. Außerdem haben die Interessensgruppen die Möglichkeit praktische Lösungen zu erarbeiten, um diese Probleme zu überwinden. Bisher wurden 16 von 34 geplanten Kommittees in mehreren indonesischen Provinzen eingerichtet.
In diesem Zusammenhang organisierte die KPK in Zusammenarbeit mit dem „Assistance in Preventing and Combating Corruption“ (APPC) Vorhaben der GIZsowie der Allianz für Integrität eine gemeinsame Diskussionsrunde in der Provinz Nord Medan Sumatera. Diese fand in den Büros des regionalen Interessenvertretungsausschusses statt.
Die Allianz für Integrität und das APCC-Vorhaben nutzten die Gelegenheit, die Ergebnisse zweier gemeinsamer Veranstaltungen zur Förderung von Transparenz im öffentlichen Dienst und zur Stärkung unternehmerischer Inntegrität, die im Jahr 2017 in Medan stattfanden, mit dem Publikum zu teilen. Während der anschließenden Diskussionen wurden Herausforderungen der lokalen Unternehmen identifiziert, darunter Integritäts- und Transparenzfragen im lokalen Dienstleistungs-, Warenbeschaffungs- und Geschäftslizenzierungsverfahren.
Außerdem wurden praktische Lösungen ausgetauscht, die im regionalen Interessenvertretungsausschuss in Nordsumatera vorangetrieben werden.
Die Veranstaltung besuchten insgesamt 27 Teilnehmde, unter anderem hochrangige Vertreterinnen und Vertreter großer lokaler Wirtschaftsverbände wie der Indonesischen Industrie- und Handelskammer KADIN Indonesien, der Indonesischen Arbeitgebervereinigung (APINDO), der Verband Indonesischer Jungunternehmer (HIPMI), des Indonesischen Verbandes der Bauunternehmer (GAPENSI), des Indonesischen Verbands der Auftragnehmer für Konstruktion (GAPEKSINDO) sowie Vertreterinnen und Vertreter von Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Abschließend bekundeten die verschiedenen Interessengruppen ihre Bereitschaft, sich weiterhin aktiv am regionalen Interessensvertretungsausschuss als Maßnahme der Collective Action zu beteiligen, um ein günstiges Geschäfts- und Investitionsumfeld in Nordsumatera zu fördern.