12.03.2020
León, Guanajuato, Mexiko
Mitte März fand im Poliforum in León, Gueanajuato, Mexiko ein DEPE Training mit Schwerpunkt auf Korruptionsprävention statt. 33 Vertreter*innen kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMUs) nahmen an dem Workshop teil. Die meisten der mexikanischen DEPE Trainer*innen sind derzeit in Mexiko-Stadt ansässig, so dass gemeinsam entschieden wurde, die Reichweite der Trainings auf andere Regionen des Landes auszuweiten. Die Bajío Region, in der auch die Stadt León liegt, wurde aufgrund ihres hohen Wirtschaftsaufkommens gewählt.
Marco Pérez, Netzwerkmanager Mexiko und Kolumbien der Allianz für Integrität, merkte zu Beginn des Treffens an, dass sich innerhalb der letzten fünf Jahre mehr als 200 Personen in Lateinamerika zu DEPE Trainer*innen ausbilden ließen; 40 davon leben in Mexiko. Diese Trainer*innen haben ihr Wissen bereits an mehr als 1.000 Vertreter*innen von KMUs in der Region weitergegeben. Ziel ist es, Compliance-Experten aus León zu ermutigen, sich dem Trainer*innen-Netzwerk anzuschließen, um so häufiger Schulungen in der Region anbieten zu können.
Katya Morales und Andrea González vom Rat für Bürgerbeteiligung in Guanajuato, die gemeinsam mit der Allianz für Integrität die Veranstaltung organisierten, erklärten: „Unsere Aufgabe besteht darin, Bürger*innen zu stärken und Anreize für die Beteiligung an sozialen Projekten zu schaffen.“ Morales führte weiter aus: „Es war für uns selbstverständlich mit der Allianz für Integrität zusammenzuarbeiten, um Unternehmer*innen über Korruptionsprävention aufzuklären.“
Vier Trainer*innen erklärten sich bereit nach León zu reisen, um dort ihr Wissen über Korruptionsprävention weiterzugeben. Pedro Carta, ehemaliger Vizepräsident der Antikorruptionskommission von COPARMEX, einer unabhängigen Arbeitgebergewerkschaft, die Arbeitgeber aus verschiedenen Sektoren zusammenbringt, und Angel Olague von KitHub, ein lokaler Trainer aus León, der letztes Jahr der Initiative beigetreten ist, erklärten die wichtigsten Formen von Korruption sowie die Identifizierung und den Umgang mit Grauzonen.
Die Trainer*innen Claudia Ávila von der Mexikanischen Vereinigung für Private Industrieparks (AMPIP) und Carlos López von Covestro, leiteten den zweiten Teil der Veranstaltung. In diesem wurden die Teilnehmer*innen dazu aufgefordert, Strategien zur Schaffung eines internen Compliance-Systems in ihren eigenen Unternehmen zu entwickeln. Die Teilnehmenden tauschten sich zudem über die Bedeutung von Collective Action in der Korruptionsprävention aus. Um deren Schlüsselrolle zu unterstreichen, stellten die Trainer einige Erfolgsbeispiele aus der Praxis vor.
„Es ist wichtig zu verstehen, welche Wettbewerbsvorteile Integrität einem Unternehmen verschafft. KMUs sind am anfälligsten für Korruption und obwohl viele den Wunsch haben dies zu ändern, haben nicht alle das nötige Wissen dazu“, erklärte López.
Am Ende der Präsentation erhielten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, noch offene Punkte anzusprechen. Während dieser abschließenden Diskussionsrunde warfen einige Geschäftsfrauen die Frage auf, wie speziell gegen geschlechterspezifische Formen der Korruption vorgegangen werden kann. Claudia Ávila dazu: „Es ist wichtig, dass Frauen ein klares Verständnis der Regeln und Richtlinien von Compliance haben, um sich selbst zu schützen und Situationen zu entschärfen.“
Die Teilnehmenden reagierten positiv auf den Workshop und viele von ihnen forderten mehr Trainings in der Region. Wir werden deshalb unsere DEPE Trainings mit einem Einführungswebinar über die Prävention von Interessenskonflikten im April fortsetzen.
Autor: Kevin Oskar Pöll Garduño