Stärkung von Compliance-Mechanismen in staatlichen Unternehmen

14.06.2021

Buenos Aires, Argentinien

Advisory Group Brazil paves the way for a sustainable future of the initiative

Argentinien ist eines der größten Länder und Volkswirtschaften in Südamerika mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 445,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019. Dennoch rangiert das Land auf dem Korruptionswahrnehmungsindex 2020, der jedes Jahr von Transparency International herausgegeben wird, auf Platz 78 von 180. Das Ergebnis zeigt, dass Korruption immer noch eine der größten Herausforderungen darstellt, mit denen sich Unternehmen, Regierungsorganisationen und zivilgesellschaftliche Institutionen im Land konfrontiert sehen.

Gleichzeitig sind Compliance und Integrität Themen, die weit oben auf der öffentlichen Agenda stehen. Ausgehend von einem Kulturwandel in der Privatwirtschaft wurden in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, geltende Standards für Transparenz, Rechenschaftspflicht und Integrität auch in staatlichen Unternehmen anzuheben. Vor diesem Hintergrund hat die Allianz für Integrität das DEPE Korruptionspräventionstraining an die spezifischen Bedürfnisse von staatlichen Unternehmen in Argentinien angepasst. Das Land folgt damit seiner Vorreiterrolle: Im Jahr 2014 wurde das DEPE Trainingsprogramm erstmals in Argentinien pilotiert, 2017 folgte schließlich die erste sektorspezifische Anpassung – ebenfalls in Argentinien.

In einem umfassenden Prozess hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Compliance-Expert*innen multinationaler Unternehmen sowie Spezialist*innen aus dem öffentlichen Sektor, das Trainingsmaterial an die Geschäftsrealität staatlicher Unternehmen in Argentinien angepasst. Zu den wichtigsten Änderungen gehören spezifische Rechenschaftsprozesse, die sich in Bezug auf Detailgenauigkeit und Transparenz von denen der Privatwirtschaft unterscheiden, sowie das Management von Korruptionsrisiken, die bei der Interaktion mit Drittparteien entstehen können.

Seit 2017 hat das sektorspezifische Trainingsprogramm für staatliche Unternehmen in Argentinien bereits mehr als 200 Unternehmensvertreter*innen bei der Entwicklung, Überwachung und kontinuierlichen Verbesserung effektiver Compliance-Maßnahmen unterstützt; zu den teilnehmenden Unternehmen zählen unter anderem die Argentinische Fluggesellschaft (EANA), die Eisenbahninfrastrukturverwaltung (ADIF SE), die Nationale Zivilluftfahrtverwaltung (ANAC), die Ökologische Koordination der Metropolregion (CEAMSE), Belgrano Cargas y Logística S.A., das Untersekretariat für strategisches Management und institutionelle Qualität (GCABA), Nucleoeléctrica Argentina S.A., Dioxitek S.A. sowie das Verkehrsministerium.

„Ich verstehe nun viel besser, mit welchen Herausforderungen wir in Bezug auf Ethik und Integrität rechnen müssen. Für mich war es sehr hilfreich, Dilemma-Situationen zu diskutieren, die wirklich Teil meines täglichen Geschäfts sind“, resümierte einer der Teilnehmer. Bis heute wurden zehn Trainings für staatliche Unternehmen in Argentinien durchgeführt. Grundlage dieses Engagements ist die enge Zusammenarbeit zwischen der Allianz für Integrität und ihren lokalen Partnern, der AHK Argentinien und dem Global Compact Netzwerk Argentinien, welche die Durchführung des Trainingsprogramms über den gesamten Zeitraum begleitet und unterstützt haben. Weitere spezifische Trainings für verschiedene Sektoren und Länder sind bereits in Planung. Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Website.

Autor: Fernando Orn

 

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